bei der 100-Jahrfeier des Rautenstrauch-Joest-Museums 2001

Kyai sabda ist der Name der javanischen Instrumente, die den Themenpark des neuen Rautenstrauch-Joest Museums eröffnen. Er ist kaum lesbar in einen der großen Gongs geschrieben und bedeutet soviel wie "Ehrwürdiger Erlaß" oder "Heiliges Gebot". Das Gamelanensemble wurde vor über 100 Jahren in Klaten von einem der vielen dortigen Zuckerfabrikanten für seine Belegschaft in Auftrag gegeben und erreichte schließlich über Sothebys in London Köln im Jahre 1998, finanziert durch die Kreissparkasse. Das Foto rechts entstand beim Einweihungskonzert am 27 April.
So wie überall in der Gamelanwelt üblich, trägt jede Gruppe, die auf diesem Gamelan spielt, auch seinen Namen Kyai Sabda - so die allererste Gruppe um Lydia Kieven, die 1996 im Keller der indonesischen Botschaft in Bonn begann und, als sich bereits der Umzug der Botschaft nach Berlin abzeichnete, entscheidend mit zur Anschaffung eines eigenen Gamelans im Kölner Museum drängte und in Jutta Engelhard, der Leiterin der Indonesienabteilung, eine tatkräftige Fürsprecherin erhielt. Die erste große Gruppe spaltete sich bald auf in die Gruppen Laras Kulon und Danau madu, später Mogam, alle mit eigenen Instrumenten, während sowohl die Studentengruppe des zu früh verstorbenen Rüdiger Schuhmacher, Professor der hiesigen Musikethnologie wie auch die wechselnden Kursgruppen um Bettina Sahrmann am Museum verblieben.
Jutta Engelhard schaffte es schließlich im Frühjahr 2011, die verbliebenen Gamelanspieler der verschiedenen Gruppen erneut ins Museum zu holen und so hat die Gruppe Kyai Sabda wieder einen regelmäßigen Probenbetrieb am Mittwochabend aufgenommen.
Näheres zum Beginn der Kölner Gamelanszene hier in einem Aufsatz von Lydia Kieven.